Die geplante Verlängerung der Bahnlinie von Sa Pobla nach Alcúdia sorgt für intensive Diskussionen auf Mallorca. Während die grundsätzliche Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs auf der Insel begrüßt wird, stößt die Trassenführung des Projekts auf erheblichen Widerstand, insbesondere seitens der PSIB von Sa Pobla. Die Sorge gilt dem massiven Eingriff in das landwirtschaftliche Herz der Region und der Missachtung lokaler Identität.
Sa Pobla im Zentrum des Protests: Landwirtschaftliche Betriebe in Gefahr
Die jüngste Ablehnung der PSIB Sa Pobla verdeutlicht die Brisanz des Themas. Nach einem Treffen mit dem Minister für Wohnungsbau, Territorium und Mobilität, José Luis Mateo, haben die Sozialisten ihre klare Position dargelegt: Beide zur Diskussion stehenden Routen für die Zugstrecke sind inakzeptabel. Der Hauptgrund: Die Trassen würden bis zu 90 landwirtschaftliche Betriebe durchschneiden und damit die Existenzgrundlage zahlreicher Familien bedrohen.
Die PSIB hat stets den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs auf Mallorca befürwortet und die Bedeutung der Bahn als umweltfreundliche Alternative für den Massenverkehr betont. Die Förderung der Zuganbindung nach Sa Pobla und die anschließende Elektrifizierung unter früheren Regierungen, wie denen von Francesc Antich und Francina Armengol, werden dabei als positive Beispiele hervorgehoben. Dennoch stoßen die aktuellen Planungen für die Verlängerung nach Alcúdia auf scharfe Kritik.
Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen: Ein Schlag ins Herz von Sa Pobla
Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die mangelnde Sensibilität der vorgeschlagenen Streckenalternativen A1 und A2. Diese Zugtrassen würden die fruchtbaren Böden von „sa Marjal ‚poblera'“ massiv beeinträchtigen. Die Alternative A1 würde mindestens 60 landwirtschaftliche Betriebe betreffen, während Alternative A2 sogar etwa 90 Betriebe zerschneiden würde. Beide Optionen bedeuten die Zerstörung von Grundstücken, die Durchquerung wichtiger Bewässerungskanäle und eine Missachtung der tief verwurzelten landwirtschaftlichen Identität Sa Poblas.
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Die PSIB Sa Pobla argumentiert, dass keine der beiden Optionen tragbar sei. Die offensichtlichen Auswirkungen auf ein Gebiet von so hohem landwirtschaftlichen, wirtschaftlichen, patrimonialen und sentimentalen Wert für die Gesellschaft von Sa Pobla seien nicht hinnehmbar.
Fehlende Bürgerbeteiligung: Ein Mangel an Transparenz und Konsens
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist die unzureichende Bürgerbeteiligung und der fehlende Konsens bei der Ausarbeitung des Projekts. Die PSIB bemängelt, dass weder die lokale Bevölkerung noch der Stadtrat von Sa Pobla in die Planungen eingebunden wurden. Die erste Präsentation des Projekts für die Bürgerplattform „Salvem sa Marjal!“ fand erst einen Monat nach der öffentlichen Vorstellung der Strecke durch die Regierung in Alcúdia statt. Dies verdeutlicht einen Mangel an Transparenz und Kommunikation seitens der Projektverantwortlichen.
Die PSIB betont, dass ein Infrastrukturprojekt dieser Größenordnung nicht ohne die umfassende Beteiligung und den Konsens der Gesellschaft von Sa Pobla realisiert werden darf. Die Zukunft der Bahn auf Mallorca hängt entscheidend davon ab, ob ein Weg gefunden wird, die notwendige Infrastrukturentwicklung mit dem Schutz der einzigartigen Landschaft und der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung in Einklang zu bringen.

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