Mallorca: Lebensmittelversorgung in Gefahr? Logistikbranche droht mit Streik

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Mallorca: Lebensmittelversorgung in Gefahr? Logistikbranche droht mit Streik
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Eine drohende Eskalation im balearischen Lebensmittelvertriebssektor könnte die Versorgung der Insel empfindlich treffen. Der Verband des Lebensmittel-, Getränke- und Reinigungsvertriebs (ADED) der Balearen plant am kommenden Dienstag eine entscheidende Versammlung. Ziel ist es, über die Verhängung von Druckmaßnahmen zu beraten, die von ein- oder mehrtägigen Streiks bis hin zu Demonstrationen mit Lastwagen reichen könnten. Der Grund: Eine angebliche „Welle unfairer Sanktionen“ seitens der öffentlichen Verwaltungen, die den Sektor an den Rand der Verzweiflung treibt.

Existenzkampf der Lieferanten: Überladung und Fahrermangel als Kernproblem

Bartolomé Servera, Präsident der ADED, betonte die Ernsthaftigkeit der Lage, versicherte jedoch, dass man keineswegs beabsichtige, ein „sehr ernstes Problem“ für die gesamte balearische Wirtschaft zu schaffen. Die Verteiler sind das Rückgrat der Versorgung von Hotels, Restaurants und touristischen Einrichtungen auf Mallorca mit Lebensmitteln und Getränken. Servera warnte drastisch: „Wenn wir uns dazu entschließen würden, ganz aufzuhören, müssten sie alle Touristen mitnehmen.“ Das primäre Ziel sei nicht die Konfrontation, sondern die Forderung nach einer vernünftigen und praktikablen Lösung.

Der Kern des Konflikts liegt in den jüngst massiv verschärften Geldstrafen für Lieferfahrer, die die zulässige Ladegrenze ihrer Lkw überschreiten. Diese Praxis, so Servera, sei seit Jahren gang und gäbe, wobei die Verwaltung angesichts des chronischen Mangels an Fahrern mit C-Führerschein (für Fahrzeuge über 5 Tonnen) eine gewisse Flexibilität gezeigt habe.

Angesichts dieses Fachkräftemangels waren viele Unternehmen gezwungen, ihre Lieferungen mit Fahrzeugen bis zu 3.500 Kilogramm durchzuführen. Diese werden, um die Lieferrouten effizient zu gestalten, oft geringfügig überladen. Während dies in der Vergangenheit toleriert oder mit milderen Sanktionen belegt wurde, geht die Regierung laut Servera nun mit einer „beispiellosen Intensität“ vor, die an „Verfolgung“ grenzt. „Diese Lkw verursachen keine Probleme oder Gefahren. Wir bitten nicht um Immunität, aber wir bitten um gesunden Menschenverstand“, verteidigte Servera die Position seiner Mitglieder.


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Lösungsansätze und ausbleibender Dialog: Die Geduld ist am Ende

Zu den Lösungsvorschlägen des Verbandes gehört die finanzielle Unterstützung für junge Menschen, die den Erwerb eines Lkw-Führerscheins anstreben. Dies soll den akuten Mangel an qualifizierten Fahrern in der Logistikbranche auf Mallorca langfristig lindern.

Bereits vor rund einem Monat hatte die ADED eine erste Versammlung abgehalten und der Verwaltung eine Frist für den Dialog eingeräumt. Bedauerlicherweise, so Servera, hätten die Gespräche mit dem Minister für Wohnungsbau, Mobilität und Territorium, José Luis Mateo, und der Generaldirektorin für Mobilität, Lorena del Valle, keine greifbaren Ergebnisse erbracht. Die Positionen blieben festgefahren.

Der Verbandspräsident bekräftigte, dass es nicht darum gehe, Konfrontationen zu provozieren, sondern einen Weg der Verständigung zu finden. Ziel sei es, die essenzielle Dienstleistung der Lebensmittelversorgung ohne unverhältnismäßige Sanktionen aufrechtzuerhalten. Servera äußerte die Hoffnung, dass die Regierung vor Dienstag eine Geste des Entgegenkommens zeigen wird, um die geplanten Proteste abzuwenden und eine Eskalation zu vermeiden, die schwerwiegende Folgen für die gesamte Insel haben könnte.

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