Die Urlaubsparadiese Playa de Palma und Punta Ballena sind Schauplatz eines alarmierenden Trends: Der illegale Verkauf von Lachgas (Distickstoffmonoxid), das in Ballons angeboten wird, ist weit verbreitet und sorgt für große Besorgnis. José Tirado, Präsident von Acotur, schlägt angesichts der „völlig außer Kontrolle geratenen“ Situation Alarm und betont die ernsten Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.
Das gefährliche Geschäft mit dem „Vergnügen“
Der Verkauf von Lachgas ist auf Mallorca strengstens untersagt. Während Freizeitbetriebe, die sich des Verkaufs schuldig machten, in der Vergangenheit sanktioniert wurden, haben nun skrupellose Straßenverkäufer die Kontrolle übernommen. Diese agieren im Auftrag der organisierten Mafia und verbreiten das Narkosegas ungehindert. Joan Carles March, eine Expertin für öffentliche Gesundheit und Präventivmedizin, warnt eindringlich vor den „sehr negativen Folgen für die Gesundheit“, die der Konsum von Lachgas mit sich bringt. Trotz der Zusicherungen von IB-Salut und 061, keine Fälle von Lachgas-bedingten Einweisungen oder Behandlungen verzeichnet zu haben, zeigen Aufnahmen aus der Playa de Palma und Punta Ballena ein alarmierendes Ausmaß des Konsums unter jungen Menschen.
Wirtschaftliche Einbußen und Klagen der Händler
Die illegalen Straßenverkäufer agieren nicht nur an der Playa de Palma, sondern auch in s’Arenal de Llucmajor und Punta Ballena (Calvià), und das mit erschreckender Straflosigkeit. Tirado kritisiert, dass diese Verkäufer sogar mit Datentelefonen arbeiten und somit professionell organisiert sind. „Das ist unzulässig. Wir Händler zahlen unsere Steuern und wir sehen, wie die Mafia uns unsere Kunden wegnimmt“, beklagt er. Die Folgen sind gravierend: Die Umsätze der legalen Geschäfte sind in diesem Sommer im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gesunken, was auf die illegalen Aktivitäten zurückzuführen ist. Hinzu kommen Rückgänge aus den Vorjahren, die die Situation weiter verschärfen. Die mangelnde Präsenz der Polizei wird von den Händlern scharf kritisiert. „Wir sind es leid, die Polizei zu rufen, und sie kommt nicht“, so Tirado, der sogar vorschlägt, dass die Beamten mit Lastwagen kommen müssten, um die gigantischen Mengen an Fälschungen, die verkauft werden, abtransportieren zu können.
Tourismusbranche in der Krise: „Dieseltouristen“ auf dem Vormarsch
Die aktuelle Tourismussaison auf Mallorca ist nach Tirados Einschätzung nicht so erfolgreich wie die vorherigen, was die wirtschaftlichen Probleme der Händler zusätzlich verstärkt. Er spricht von „Dieseltouristen“, die viel laufen, aber wenig ausgeben. Diese Einschätzung wird von weiten Teilen der Tourismusbranche geteilt, die bereits zuvor Alarm geschlagen hat. Die geringere Kaufkraft der Touristen in Verbindung mit dem illegalen Handel setzt die lokale Wirtschaft unter immensen Druck.
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Kommunen versprechen Maßnahmen, doch die Mafia bleibt eine Herausforderung
Die betroffenen Gemeinden versichern, entschlossen gegen den illegalen Straßenverkauf vorzugehen. Sie räumen jedoch ein, dass die Bekämpfung der organisierten Mafia, die hinter diesen Aktivitäten steckt, eine komplexe Herausforderung darstellt. Die Stadtverwaltung von Palma hat zwischen Juni und Juli mehr als 20 Operationen an der Playa de Palma und im Stadtzentrum durchgeführt, die zu über 50 Anzeigen gegen Verkäufer und der Beschlagnahmung zahlreicher Materialien führten. Zudem wurden 23 Käufer angezeigt, denen Geldstrafen zwischen 450 und 750 Euro drohen.
Ähnliche Bemühungen zeigt das Rathaus von Calvià, das täglich Protokolle gegen illegale Straßenverkäufe erstellt hat – im letzten Jahr waren es rund 900. Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, dass die Wurzel des Problems, die organisierte Mafia, weiterhin besteht. Auch der Stadtrat von Llucmajor ist aktiv: Die örtliche Polizei hat bereits über 200 gefälschte Straßenverkaufsartikel beschlagnahmt und führt regelmäßig Razzien im Strandbereich durch, um diese illegalen Aktivitäten zu sanktionieren. Trotz der Bemühungen der Behörden bleibt der Kampf gegen den illegalen Lachgas-Handel auf Mallorca eine große Herausforderung, die die öffentliche Gesundheit und die lokale Wirtschaft weiterhin stark belastet.

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