
Einst ein verborgener Schatz, ein Paradies aus feinem Sand, das nur wenigen bekannt war, hat sich der Strand Calo des Moro auf Mallorca in einen Albtraum verwandelt. Was als Traumziel für Instagram-Nutzer begann, endet nun in einer Flut von Müll und Zerstörung, angetrieben von einer unkontrollierbaren Welle des Selfie-Tourismus.
Der virale Hype und seine fatalen Folgen
Die malerische Bucht in der kleinen Gemeinde Santanyi, kaum 40 Meter lang, wird täglich von bis zu 4.000 Touristen überrannt. Eine Zahl, die die eigentliche Kapazität von nur 100 Personen dramatisch übersteigt. Ironischerweise war dies das Ergebnis einer fehlgeschlagenen Strategie: Tourismusbeamte hatten Influencer und Content-Ersteller ermutigt, weniger bekannte Orte zu bewerben, um die überfüllten Hotspots der Insel zu entlasten. Doch der Plan ging nach hinten los. Calo des Moro wurde zum Epizentrum des „Selfie-Tourismus“, befeuert durch virale TikTok-Videos und sogar KI-Empfehlungen, die den Strand als den schönsten Mallorcas anpriesen.
Müllberge und ökologischer Kollaps
Die Konsequenzen sind verheerend. Die kleine Bucht ertrinkt buchstäblich im Müll. Allein nach der Nacht von San Juan Ende Juni sammelten die städtischen Reinigungsdienste an einem einzigen Morgen 30 Säcke Abfall ein. Einheimische und Umweltschützer schlagen Alarm. Die immense Belastung durch 1.200 Fahrzeuge und tausende Besucher täglich richtet irreversible Schäden am empfindlichen Ökosystem an. Bürgermeisterin Maria Pons warnt eindringlich: „Wenn das so weitergeht, wird es bald keinen Calo des Moro mehr geben.“
Protest der Einheimischen: „Besetzt unsere Strände“
Die Bewohner von Santanyi wehren sich. Im Juni 2024 protestierten rund 300 Einheimische friedlich unter dem Motto „Ocupem les nostres platges“ (Besetzt unsere Strände). Ihre Botschaft war klar: Es geht nicht um eine generelle Ablehnung des Tourismus, sondern um den Schutz ihres Lebensraums und Paradieses. Die Wut und Verzweiflung der 12.000 Einwohner der Gemeinde spiegeln sich in den sozialen Medien wider, wo sie ihrem Ärger über die Zerstörung Luft machen.
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Wissenschaft und neue Maßnahmen sollen die Rettung bringen
Die Gemeinde Santanyí hat den Ernst der Lage erkannt und handelt. In Zusammenarbeit mit der Universität der Balearen wurde eine wissenschaftliche Studie initiiert. Mithilfe von Drohnen, Sensoren und Umweltdaten soll eine nachhaltige Besucherobergrenze ermittelt werden, um die Touristenströme zu lenken. Weitere diskutierte Maßnahmen umfassen regulierte Zugangsquoten, höhere Kurtaxen und eine verstärkte Aufklärung der Touristen über die Fragilität des Ortes. Die Zukunft von Calo des Moro hängt nun davon ab, ob diese drastischen, aber notwendigen Schritte rechtzeitig greifen, bevor dieses einstige Juwel endgültig verloren ist.

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