Erneut dramatische Szenen vor der Südküste Mallorcas: Die Guardia Civil hat am späten Sonntagabend zwölf Personen maghrebinischer Herkunft gerettet, die mit einem kleinen Boot versuchten, den Strand von Es Carbó bei Santanyí zu erreichen. Doch dieser Vorfall ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Balearen sehen sich mit einer gezielt organisierten Welle illegaler Einwanderung konfrontiert, die von algerischen Menschenhändlern gesteuert wird und die Inseln an ihre Belastungsgrenze bringen könnte.
Die aktuelle Lage: Rettungsaktionen im Dauereinsatz
Die Rettung der zwölf Migranten gegen 19:40 Uhr am Sonntag war nicht die einzige Operation der letzten Tage. Bereits am vergangenen Mittwoch wurden insgesamt 35 Menschen aus seeuntüchtigen Booten in den Gewässern der Balearen gerettet. Während vor Formentera 21 Personen aus Subsahara-Afrika aufgegriffen wurden, waren es 14 Migranten aus dem Maghreb, die südlich der Insel Cabrera von den Behörden entdeckt wurden. Die Frequenz der Anlandungen nimmt spürbar zu und zeugt von einer neuen, besorgniserregenden Dynamik.
Mafia-Netzwerke kündigen Anlandungen über Social Media an
Was die aktuelle Situation besonders brisant macht, sind die Erkenntnisse aus der Analyse von Social-Media-Gruppen. Recherchen decken auf, dass algerische Schlepper-Mafias eine massive Welle von Überfahrten gezielt für diese Woche planen. In einer Facebook-Gruppe mit über 30.000 Mitgliedern werden offen Überfahrten für den 11., 12., 13., 14. und 15. August beworben. Die Boote sollen vor allem von den Küstenstädten Oran und Algier starten. Aufgrund der hohen Nachfrage wird befürchtet, dass einige Boote sogar früher als angekündigt ablegen, was eine rechtzeitige Reaktion der spanischen Sicherheitskräfte zusätzlich erschwert.
Die Balearen als Epizentrum: Ein Anstieg von 300 Prozent
Die Zahlen belegen die drastische Eskalation der Lage. Im Jahr 2025 sind nach offiziellen Angaben bereits mehr als 4.300 illegale Einwanderer an den Küsten von Murcia, Valencia und den Balearen angekommen. Über 3.400 von ihnen landeten allein auf den Balearen – ein dramatischer Anstieg von über 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 noch gut 800 Ankömmlinge registriert, ist diese Zahl bis Ende Juli 2025 auf 3.400 explodiert. Die Route von Algerien zu den Balearen hat sich als zentraler Korridor für Menschenhandel etabliert.
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Das skrupellose Geschäft mit der Not
Hinter den Überfahrten steckt ein hochprofitables und menschenverachtendes Geschäft. Die algerische Mafia operiert scheinbar ungestraft und verlangt für einen Platz auf einem der oft überfüllten Schnellboote Preise zwischen 4.000 und 10.000 Euro pro Person. Diese kriminellen Netzwerke generieren mit jeder Überfahrt Millionengewinne und organisieren nicht nur die gefährliche Reise über das Mittelmeer, sondern oft auch den Weitertransport der Migranten auf das spanische Festland oder in andere europäische Länder.
Politische Spannungen erschweren die Lösungsfindung
Verschärft wird die Krise durch die seit 2022 angespannten diplomatischen Beziehungen zu Algerien, die eine effektive Zusammenarbeit zur Eindämmung der illegalen Migration erschweren. Es wird berichtet, dass die algerische Regierung die Küstenkontrollen gelockert habe, was den Schleppern in die Hände spielt. Währenddessen stößt die Haltung der Staatssekretärin für Migration, Pilar Cancela, die die neue Route lediglich als „Aufwärtstrend“ bezeichnete, auf scharfe Kritik von Polizeiexperten. Die Faktenlage zeigt unmissverständlich, dass sich hier eine neue, stabile Migrationsroute nach Europa etabliert hat.
Die spanischen Behörden stehen vor der gewaltigen Herausforderung, die Seeüberwachung zu intensivieren und die internationalen Schlepperbanden zu zerschlagen. Gleichzeitig blickt die Gesellschaft auf Mallorca und an der Levante mit großer Sorge auf die Entwicklung, die das mediterrane Urlaubsparadies zur Frontlinie einer beispiellosen Migrationskrise macht.

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