Erdbeben bei der Polizei auf Mallorca: Ehemaliger Anti-Drogen-Chef verhaftet

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Polizei Mallorca
ID 160225882 © Thomas Fehr | Dreamstime.com

Ein Paukenschlag erschüttert die Grundfesten der Sicherheitsbehörden auf Mallorca und wirft ein düsteres Licht auf die Verstrickungen zwischen Gesetzeshütern und Unterwelt. Der ehemalige Leiter der Drogengruppe II des Obersten Hauptquartiers der Balearen, Inspektor Faustino Nogales, wurde am vergangenen Montag vom Referat für innere Angelegenheiten (UAI) der Nationalpolizei festgenommen. Der Vorwurf wiegt schwer: Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Drogenhandel. Ein Fall, der erschreckende Parallelen zu früheren Skandalen aufweist und die Insel in Aufruhr versetzt.

Die Details der Operation: Ein Netzwerk aus Korruption und Gewalt

Die Verhaftung von Nogales ist Teil einer großangelegten, gemeinsamen Operation der Nationalpolizei und der Guardia Civil, die bereits vor zwei Jahren ihren Anfang nahm. Neben dem hochrangigen Beamten wurden rund ein Dutzend weitere Personen festgenommen, darunter der Madrider Anwalt Gonzalo Márquez und Stefan Milojevic, der Anführer der Ultra-Gruppierung „Unidad Tribuns“ in Spanien, der bereits eine Vergangenheit im Drogenmilieu hat.

Am Dienstag fanden auf ganz Mallorca zeitgleiche Razzien statt. Mehrere Anwaltskanzleien und das Privathaus des Polizeiinspektors wurden von Spezialeinheiten durchsucht. Während der Hausdurchsuchung, bei der Nogales anwesend war, kam es zu einem denkwürdigen Eklat. Sichtlich nervös und verärgert schrie er die anwesenden Reporter an: „Ich will keine Presse, ich will keine Presse.“ Doch sein Zorn richtete sich auch gegen seine eigenen Kollegen, die die Razzia durchführten. Mit den Worten „Komm schon, Mann, ich scheiße auf Gott, wie macht ihr mir das?“ und dem Vorwurf „Ich habe mein ganzes verdammtes Leben an dieser Scheiße gearbeitet, damit du mir das antust, du kannst nicht unglücklicher sein“, offenbarte er seine Verzweiflung und Wut.

Ein interner Verdacht, der sich erhärtete

Die Nachricht von der Verhaftung löste innerhalb der Nationalpolizei auf den Balearen fassungsloses Erstaunen aus. Nogales hatte eine lange Karriere durchlaufen und verantwortungsvolle Positionen bekleidet. Doch der Verdacht kam aus den eigenen Reihen. Quellen aus dem Umfeld der Ermittlungen bestätigen, dass der Name Faustino Nogales auffällig oft in anderen Ermittlungen gegen Drogenhändler auftauchte, sogar in abgehörten Telefonaten. „Der Alarm ging los, weil viele Hinweise auf ihn in anderen Fällen von Drogenhändlern auftauchten“, enthüllt eine Quelle.


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Andere Stimmen beschreiben den Inspektor als „unorganisiert“ und berichten von merkwürdigen Vorgehensweisen. So soll er beschlagnahmte Drogen und Bargeld direkt in seinem Büro gelagert haben. „Es waren seltsame Dinge, die Aufmerksamkeit erregten“, heißt es. Die Ermittler gehen davon aus, dass das kriminelle Netzwerk, das deutsche Wurzeln hat, seine Gewinne aus dem Drogenhandel im Ausland investiert hat. Es ist nicht auszuschließen, dass der zuständige Richter, der eine Nachrichtensperre verhängt hat, bereits Immobilien beschlagnahmt hat, die mit den illegalen Geldern finanziert wurden. Die Liste der untersuchten Verbrechen ist lang: Geldwäsche, Drogenhandel, Drohungen, Bestechung und Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Parallelen zu einem Madrider Skandal und das internationale Ausmaß

Der Fall Nogales erinnert stark an die Verhaftung des ehemaligen Leiters der Abteilung für Wirtschafts- und Finanzkriminalität (UDEF) in Madrid, Óscar Sánchez Gil. Dieser hatte einem Drogenkartell gegen Bestechungsgelder sensible Informationen zugespielt und so den Schmuggel von Kokain durch spanische Häfen ermöglicht. In seinem Haus wurden unglaubliche 18,5 Millionen Euro Bargeld sichergestellt.

Wie tief die Verstrickungen im aktuellen Fall auf Mallorca reichen und welche Rolle Inspektor Nogales genau gespielt hat, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Der Fall zeigt jedoch die internationale Dimension des organisierten Verbrechens und die ständige Gefahr der Korruption innerhalb der Institutionen, die eigentlich für Recht und Ordnung sorgen sollen.

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