Forschung vor Mallorca: PlasticFlow-Mission enthüllt dramatische Plastikbelastung im Mittelmeer

179
Forschung vor Mallorca: PlasticFlow-Mission enthüllt dramatische Plastikbelastung im Mittelmeer
Foto: ieo.es

Eine wegweisende Forschungsmission im westlichen Mittelmeer ist zu Ende gegangen und die ersten Ergebnisse zeichnen ein besorgniserregendes Bild. Wissenschaftler des Ozeanographischen Zentrums der Balearen (COB) haben an Bord des Forschungsschiffes „Francisco de Paula de Navarro“ einen Monat lang die Auswirkungen der Plastikverschmutzung untersucht. Ihr Einsatz fand unter extremen Bedingungen statt: Das Mittelmeer verzeichnete während der Kampagne Hitzerekorde mit thermischen Anomalien von bis zu fünf Grad Celsius über dem Normalwert. Ein fiebriger Ozean, der mit einer unsichtbaren Flut aus Plastik zu kämpfen hat.

Eine akribische Spurensuche im Wasser

Unter der Leitung der renommierten Forscherin Salud Deudero hat das Team im Rahmen der Projekte PlasticFlow, ESMARES 3 und MaLiSat eine beispiellose Bestandsaufnahme durchgeführt. Die Wissenschaftler haben schwimmenden Müll nicht nur gezählt und identifiziert, sondern auch dessen genaue Position erfasst, um die Hotspots der Verschmutzung zu kartieren.

Doch die Arbeit ging weit unter die Oberfläche. Mit speziellen Geräten wurden Wasserproben bis in 200 Meter Tiefe entnommen, um die Konzentration von Mikroplastik zu analysieren. Gleichzeitig untersuchten sie das Plankton, die Basis des marinen Lebens, sowie Nährstoffe, Temperatur und weitere Schadstoffe. Es ist ein 360-Grad-Blick auf ein Ökosystem, das an seine Grenzen stößt. „Diese Anstrengungen stellen einen historischen Meilenstein bei der Erfassung von Daten über Verschmutzung und Biodiversität in Gebieten der Hohen See dar“, betont eine sichtlich bewegte Salud Deudero.

Wenn Klimawandel auf Plastik trifft: Ein toxischer Cocktail

Das Projekt PlasticFlow widmet sich einer der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie bewegen sich Kunststoffe zwischen den marinen Lebensräumen und welche verheerenden Folgen hat das für die Meeresbewohner? Die Forscher wollen verstehen, wo sich Mikroplastik ansammelt und welche Tierarten besonders gefährdet sind, diese Partikel aufzunehmen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten von deiner Lieblingsinsel Mallorca?
Abonniere unseren Newsletter


„Wir sehen die Synergien und möglichen kombinierten Auswirkungen des Klimawandels und der Plastikverschmutzung auf die marinen Ökosysteme“, erklärt die Forscherin Valentina Fagiano. Sie spricht von einem „Plastikkreislauf“, der sich vor dem Hintergrund des globalen Wandels beschleunigt – eine erschreckende Erweiterung der natürlichen Kreisläufe unseres Planeten.

Das Auge im All: Technologie im Dienst des Ozeans

Inmitten dieser beunruhigenden Erkenntnisse gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer, und er kommt aus dem Weltraum. Die Mission nutzte modernste Satellitentechnik, um die Effektivität der Überwachung aus dem All zu testen. Hyperspektralsensoren und hochauflösende Kameras sollen lernen, schwimmenden Müll zuverlässig zu erkennen und zu quantifizieren.

„Diese Instrumente öffnen die Tür zu einer globalen und kontinuierlichen Überwachung des Zustands der Meeresumwelt“, sagt die Forscherin Carme Alomar. Eine solche Technologie könnte die Planung von Schutzmaßnahmen revolutionieren und Ressourcen dort einsetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Die umfassende Datensammlung ist mehr als nur Wissenschaft. Sie dient der direkten Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU, die einen guten Umweltzustand der europäischen Meere fordert. „Die Entwicklung fortschrittlicher Methoden ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Meeresökosysteme und zur Milderung der Auswirkungen der Plastikverschmutzung“, so das Fazit von Salud Deudero. Eine klare Botschaft, die direkt vor der Küste Mallorcas ihren Ursprung hat und die Welt zum Handeln aufruft.

Unfassbare Grausamkeit in Murcia: Mann setzt seine Katze auf offener Straße aus um sie unmittelbar danach gezielt und wiederholt zu überfahren

Zwei entsetzliche Taten gegen wehrlose Tiere erschüttern die Region Murcia und offenbaren ein abgründiges Maß an Grausamkeit und fehlender Menschlichkeit. In La Tercia wurde eine Katze vom Fahrer eines Luxuswagens (weiterlesen...)

Nach grausigem Fund von 32 Jagdhunden in Badajoz: Debatte um Jagdhunde in Spanien entfacht

Ein entsetzlicher Fall von Tierquälerei erschüttert Spanien und entfacht eine heftige Debatte über den Umgang mit Jagdhunden. Nachdem in Azuaga (Badajoz) 32 Jagdhunde tot aufgefunden wurden, die offenbar qualvoll verhungert (weiterlesen...)

Waldbrände in Spanien: Der ultimative Leitfaden für richtiges Verhalten und Prävention

Die jüngste Welle verheerender Waldbrände in Spanien hat eine Schneise der Zerstörung hinterlassen: drei Menschenleben, zahlreiche Schwerverletzte und zehntausende Hektar verbrannter Erde. Die Schäden sind bis heute kaum zu beziffern (weiterlesen...)

Mietpreise in Spanien: Anstieg auf 2,15 % begrenzt und somit unter der Inflation

Gute Nachrichten für Mieter in Spanien: Die jährliche Anpassung der Wohnungsmieten darf eine Obergrenze von 2,15 % nicht überschreiten. Dieser Wert, der am Mittwoch vom Nationalen Institut für Statistik (INE) (weiterlesen...)