Der Traum vom Eigenheim auf Mallorca: Hypotheken erreichen schwindelerregende Rekordhöhen

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Palma knackt 4.900 Euro/m²: Mallorcas Immobilienmarkt im Höhenflug
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Der Erwerb einer Immobilie in Spanien, und insbesondere auf unserer geliebten Insel Mallorca, wird zunehmend zu einer finanziellen Herkulesaufgabe. Der Markt gleicht einem brodelnden Kessel, befeuert durch einen perfekten Sturm aus unaufhaltsam steigenden Preisen, verlockend günstigen Finanzierungskonditionen, einer unnachgiebig starken Nachfrage und einem Angebot, das kaum hinterherkommt. Diese explosive Mischung treibt nicht nur die Kaufpreise in die Höhe, sondern auch die Summen, die für Hypotheken aufgenommen werden. Neueste Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) zeichnen ein dramatisches Bild: Die durchschnittliche Höhe eines Wohnkredits hat ein historisches Allzeithoch erreicht.

Ein landesweiter Trend mit extremen regionalen Unterschieden

Im Juni belief sich eine durchschnittlich in Spanien registrierte Hypothek auf beachtliche 168.363 Euro. Ein Wert, der selbst die Hochzeiten des letzten großen Immobilienbooms vor der Krise von 2008 in den Schatten stellt. Das Wachstum ist rasant: Die durchschnittlich gewährte Hypothek lag im Juni um 15,5 % über dem Wert des Vorjahresmonats. Dieser Anstieg erklärt sich dadurch, dass der Gesamtbetrag der vergebenen Kredite mit über 52 % weitaus stärker zunahm als die Anzahl der abgeschlossenen Verträge (31,6 %).

Doch hinter diesen nationalen Durchschnittswerten verbergen sich Welten. Während in Regionen wie der Extremadura ein Kredit bei durchschnittlich 91.646 Euro liegt, offenbaren die Balearen eine völlig andere Realität.

Mallorca an der Spitze: Die 300.000-Euro-Marke ist geknackt

Die Balearen und damit Mallorca setzen sich mit Abstand an die Spitze dieser Entwicklung. Mit einer durchschnittlichen Hypothek von 303.510 Euro im Juni wird hier der landesweit höchste Wert verzeichnet. Noch alarmierender ist jedoch der Anstieg: Innerhalb nur eines Jahres sind die Hypothekarsummen auf den Inseln um atemberaubende 40,5 % in die Höhe geschossen. Zusammen mit Madrid, wo der Anstieg ebenfalls bei über 32 % liegt, sind die Balearen die absolute Speerspitze eines überhitzten Marktes und liegen weit über dem nationalen Durchschnitt.


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Experten analysieren: Günstiges Geld trifft auf knappes Angebot

Diese Preisspirale bei den Hypotheken ist eine direkte Folge der Immobilienpreise, die ebenfalls zweistellig wachsen. Die Überhitzung des Marktes zeigt keinerlei Anzeichen einer Abkühlung – im Gegenteil. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinssenkungen beginnen, die Finanzierungen noch billiger zu machen. Dies lockt Tausende von potenziellen Käufern an, die auf genau diesen Moment gewartet haben. Sie treffen auf einen Markt, der bereits von wohlhabenden Käufern, die oft wenig oder gar keine Finanzierung benötigen, stark frequentiert wird.

María Matos, Studienleiterin bei Fotocasa, fasst zusammen: „Für die Finanzierung eröffnet sich ein noch günstigeres Szenario, was die Nachfrage nach Wohnraum zusätzlich ankurbeln dürfte.“ Der stabil bleibende Euribor veranlasse die Banken, sehr wettbewerbsfähige Hypotheken anzubieten. Das Fazit für Käufer ist jedoch ein zweischneidiges Schwert: „Käufer werden Zugang zu erschwinglicheren Finanzierungen haben, aber sie werden mit immer höheren Kaufpreisen konfrontiert sein müssen.“

Simone Colombelli vom Portal iAhorro bringt es auf den Punkt: Die Rekordhöhe der Durchschnittshypothek bedeutet, „dass der Kauf eines Hauses teurer ist als je zuvor.“ Der Preisanstieg, angetrieben durch das mangelnde Angebot und die extrem hohe Nachfrage, schlägt sich direkt in den Summen nieder, die Käufer bei den Banken aufnehmen müssen.

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