Kulturkampf auf den Balearen: Vox fordert Verbot islamischer Feste

373
Kulturkampf auf den Balearen: Vox fordert Verbot islamischer Feste
ID 312400051 © AminaDesign | Dreamstime.com

Ein politischer Vorstoß der rechtspopulistischen Partei Vox erhitzt die Gemüter auf Mallorca und den gesamten Balearen. Mit einem offiziellen Antrag im balearischen Parlament soll die Abhaltung islamischer Feste, wie des bekannten Opferfestes, in allen öffentlichen Einrichtungen der Inselgruppe untersagt werden. Die Debatte, die bereits nach einem ähnlichen Verbot in der Gemeinde Jumilla in der Region Murcia landesweit für Schlagzeilen sorgte, erreicht nun auch die Inseln in voller Wucht.

Schutz der balearischen Identität als Begründung

Nach der parlamentarischen Sommerpause wird über die Vorlage abgestimmt, die sich eng an der bereits in Jumilla durchgesetzten Regelung orientiert. Mit dieser Initiative fordert die rechtsgerichtete Partei die Regionalregierung unter der Führung von Marga Prohens (Volkspartei PP) unmissverständlich auf, die Nutzung öffentlicher Räume für religiöse oder kulturelle Veranstaltungen zu verweigern, die – so die Formulierung im Antrag – „nichts mit unseren Traditionen zu tun haben“.

Als zentrale Rechtfertigung führt Vox den Schutz der balearischen Identität an. „Wir können nicht zulassen, dass aus ideologischem Denken oder Klientelinteressen unsere Bräuche verdrängt oder durch fremde Riten ersetzt werden“, heißt es in der offiziellen Begründung des Antrags.

Abascal verteidigt den Vorstoß: „Spanien ist nicht Al-Andalus“

Der nationale Parteichef Santiago Abascal meldete sich nun erstmals öffentlich zu Wort und verteidigte die Maßnahme vehement. Er sprach von einer notwendigen „Verteidigung öffentlicher Räume vor kulturell fremden Praktiken“. In den sozialen Netzwerken untermauerte er seine Position mit der plakativen Aussage: „Spanien ist nicht Al-Andalus“. Den Islam bezeichnete er in diesem Zusammenhang als eine „totalitäre Ideologie, die sich manchmal als Religion tarnt“. Abascal fügte hinzu, dass jeder, der nach Spanien komme, „ausdrücklich darauf verzichten müsse, seine Religion anderen aufzuzwingen“.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten von deiner Lieblingsinsel Mallorca?
Abonniere unseren Newsletter


Verschleierungsverbot als weitere Forderung

Doch der Antrag geht noch weiter. Zusätzlich fordert Vox ein umfassendes Verschleierungsverbot in sämtlichen öffentlichen Gebäuden der Balearen. Dies schließt explizit Schulen, Universitäten und Krankenhäuser mit ein. Die Partei hat bereits angekündigt, ähnliche Initiativen auch in anderen Gemeinden Spaniens voranzutreiben, in denen sie politischen Einfluss auf die Stadtregierungen ausübt. Die bevorstehende Abstimmung im balearischen Parlament wird somit zu einem wegweisenden Ereignis für das gesellschaftliche Klima auf Mallorca.

Unfassbare Grausamkeit in Murcia: Mann setzt seine Katze auf offener Straße aus um sie unmittelbar danach gezielt und wiederholt zu überfahren

Zwei entsetzliche Taten gegen wehrlose Tiere erschüttern die Region Murcia und offenbaren ein abgründiges Maß an Grausamkeit und fehlender Menschlichkeit. In La Tercia wurde eine Katze vom Fahrer eines Luxuswagens (weiterlesen...)

Nach grausigem Fund von 32 Jagdhunden in Badajoz: Debatte um Jagdhunde in Spanien entfacht

Ein entsetzlicher Fall von Tierquälerei erschüttert Spanien und entfacht eine heftige Debatte über den Umgang mit Jagdhunden. Nachdem in Azuaga (Badajoz) 32 Jagdhunde tot aufgefunden wurden, die offenbar qualvoll verhungert (weiterlesen...)

Waldbrände in Spanien: Der ultimative Leitfaden für richtiges Verhalten und Prävention

Die jüngste Welle verheerender Waldbrände in Spanien hat eine Schneise der Zerstörung hinterlassen: drei Menschenleben, zahlreiche Schwerverletzte und zehntausende Hektar verbrannter Erde. Die Schäden sind bis heute kaum zu beziffern (weiterlesen...)

Mietpreise in Spanien: Anstieg auf 2,15 % begrenzt und somit unter der Inflation

Gute Nachrichten für Mieter in Spanien: Die jährliche Anpassung der Wohnungsmieten darf eine Obergrenze von 2,15 % nicht überschreiten. Dieser Wert, der am Mittwoch vom Nationalen Institut für Statistik (INE) (weiterlesen...)