Mallorca im Würgegriff: Invasive Schlangen bedrohen Landwirtschaft und Artenvielfalt

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Mallorca im Würgegriff: Invasive Schlangen bedrohen Landwirtschaft und Artenvielfalt
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Die idyllische Baleareninsel Mallorca steht vor einer wachsenden Bedrohung: Invasive Schlangen breiten sich rasant aus und stellen eine ernste Gefahr für die heimische Landwirtschaft, die Artenvielfalt und das empfindliche Gleichgewicht der Agrarökosysteme dar. Der Verband für ökologische landwirtschaftliche Produktion von Mallorca (Apaema) schlägt nun Alarm und prangert die „besorgniserregende“ Situation an, die weitreichende Konsequenzen für die Insel haben könnte.

Schlangen-Plage: Ein Problem, das außer Kontrolle gerät

Die Präsenz invasiver Schlangen ist das sichtbarste und medial präsenteste Problem, das bereits weite Teile Mallorcas erobert hat. Die Kontrollmöglichkeiten des Konsortiums zur Wiederherstellung der Fauna der Balearen (Cofib) sind Apaema zufolge völlig überfordert. Die Schlangen lösen nicht nur Besorgnis in der Bevölkerung aus, da sie Feindseligkeit hervorrufen, sondern stellen auch ein erhebliches Risiko für die einheimische Fauna dar.

Doch die Schlangen sind nur die Spitze des Eisbergs. Das Problem ist weitaus tiefer und systemischer. In den letzten zehn Jahren sind zahlreiche neue Schädlinge auf Mallorca eingedrungen, die landwirtschaftliche Kulturen und Viehzucht in einigen Fällen schwerwiegend befallen. Dies ist besonders paradox, da die Insellage Mallorcas eigentlich ein günstiger Faktor für die Isolation von Schädlingen sein sollte. Apaema betont, dass auf keiner anderen Mittelmeerinsel eine vergleichbare Situation auftritt.

Ursachen der Misere: Menschlicher Druck, Klimawandel und unzureichende Kontrollen

Die Gründe für die rasante Ausbreitung der invasiven Arten sind vielfältig: Der enorme menschliche Druck auf das Territorium, der Klimawandel und offenbar absolut unzureichende Grenz- und interne Kontrollen spielen hier eine entscheidende Rolle. Gerade an Häfen und Flughäfen scheint es massive Schwachstellen bei der Kontrolle von Pflanzen, Böden, Tieren und biologischem Material zu geben, was den unkontrollierten Eintrag neuer Arten begünstigt.


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Apaema fordert dringende Maßnahmen: Mehr Ressourcen und bessere Kontrollen

Angesichts dieser kritischen Lage fordert Apaema die Verwaltungen dringend auf, Institutionen wie die Cofib und die UIB (Universität der Balearen) mit ausreichend personellen und wirtschaftlichen Ressourcen auszustatten. Nur so können diese Einrichtungen der neuen Realität gerecht werden und wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen. Darüber hinaus müssen die Kontrollprotokolle in Häfen und Flughäfen drastisch verbessert werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre die Einrichtung eines speziellen Überwachungstisches innerhalb des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und natürliche Umwelt. An diesem Tisch sollen der Landwirtschafts-, Wissenschafts- und Umweltsektor gemeinsam die Entwicklung dieser invasiven Arten überwachen und koordinierte Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention planen. Nur durch ein gemeinsames, entschlossenes Vorgehen kann Mallorcas einzigartige Natur und Landwirtschaft langfristig geschützt werden.

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