Mallorca: Neues Meeresschutzgebiet Ponent genehmigt – Ein Meilenstein für Umweltschutz und Fischerei

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El Toro Insel Mallorca
Francisco Guerrero Romero, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die balearische Regierung hat ein entscheidendes Dekret verabschiedet: Das Meeresschutzgebiet Illes del Ponent de Mallorca ist offiziell. Dieses wegweisende Projekt umfasst die Gebiete El Toro, Les Malgrats und El Sec und löst das bisherige Schutzgebiet ab, das 2022 geschaffen wurde und auf Widerstand im Fischereisektor stieß. Die gute Nachricht: Dieses Mal steht der lokale Fischereisektor, einschließlich der betroffenen Fischerzünfte und des Balearischen Verbands der Fischerzünfte, voll und ganz hinter der Initiative.

Warum das neue Schutzgebiet auf breite Zustimmung stößt

Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der sorgfältigen Neugestaltung der Grenzen. Das ursprüngliche Schutzgebiet von 2022 hatte bestimmte Bereiche des offenen Meeres eingeschlossen, die für die Ringwadenfischerei der Bruderschaft von Palma wichtig waren. Diese neue Version schließt diese sensiblen Zonen aus und ermöglicht es den Fischern, ihre traditionellen Fanggründe weiterhin zu nutzen. Gleichzeitig wird der Schutz für die Unterwasserwelt erheblich erweitert.

Mit einer beeindruckenden Fläche von 2.300 Hektar ist das neue Reservat zehnmal so groß wie die ursprünglichen Gebiete von El Toro und Les Malgrats. Davon sind 240 Hektar streng geschützt – eine Vergrößerung um 15 Hektar im Vergleich zum vorherigen Reservat. Zusätzlich sind 93 Hektar für das spezielle Fischereigebiet der Bucht von Santa Ponça vorgesehen. Die geschützte Küstenlinie wird um etwa 7 Kilometer erweitert, was einen enormen Gewinn für die marine Biodiversität bedeutet.

Nachhaltigkeit und Artenvielfalt im Fokus

Das übergeordnete Ziel dieser Maßnahme ist es, die Nachhaltigkeit der Fischereiressourcen zu gewährleisten und die biologische Vielfalt der mallorquinischen Meere zu erhalten. Durch die Einbeziehung der Insel des Sec und ihres Riffs in das Schutzgebiet wird ein noch umfassenderer Schutz kritischer mariner Lebensräume erreicht. Dieser Konsens mit den Fischereisektoren zeigt, dass Umweltschutz und traditionelle Wirtschaft Hand in Hand gehen können.


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Drei Zonen mit höchstem Schutzstatus

Das Dekret definiert drei spezielle Hochschutzzonen: zwei in den bereits bestehenden Spezialtauchgebieten bei El Toro und Les Malgrats sowie eine neue Zone rund um die Insel Sec und ihr Riff. In diesen Bereichen gelten strenge Regeln: Die Navigation ist auf Geschwindigkeiten zwischen 3 und 6 Knoten begrenzt, und Jetskis sind generell verboten.

Für Taucher gibt es ebenfalls klare Richtlinien. Sechs Tauchplätze bei El Toro und vier bei Les Malgrats werden gekennzeichnet und unterliegen einer maximalen täglichen Besucherzahl. Um die handwerkliche Fischerei zu schützen, ist das Navigieren und Tauchen in der Nähe von fünf speziell eingerichteten Stopppunkten untersagt.

Regulatorische Anpassungen und Förderung der Fischerei

Im Zuge des neuen Dekrets wurden auch Änderungen am Dekret 41/2015 vorgenommen, das die Entnahme von Meeresflora und -fauna sowie Unterwasseraktivitäten regelt. Auch die Vorschriften zur Überwachung von Fischereifahrzeugen, den sogenannten „Green Boxes“ oder VMS-Geräten, wurden präzisiert. Die Reeder tragen nun eine klar definierte Verantwortung für die einwandfreie Funktion dieser Geräte in den Meeresschutzgebieten.

Meeresschutzgebiete sind weltweit anerkannte Instrumente zur Erholung kommerzieller Fischbestände und zum Schutz natürlicher Lebensräume. Sie fördern die handwerkliche Fischerei und sind zugleich ein Magnet für den Tourismus. Mit über 70.000 Tauchgängen pro Jahr sind die Unterwasserwelten Mallorcas ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristentaucher. Mit diesem neuen Schutzgebiet wird der handwerkliche Fischereisektor gestärkt, die Bewirtschaftung der Meeresressourcen optimiert und die wirtschaftlichen Aktivitäten im Bereich der Meeresbeobachtung und -erhaltung gefördert.

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