Die Balearen, und allen voran Mallorca, stehen vor einer ernstzunehmenden Herausforderung: Die Region weist die höchste Quote an Arbeitsunfällen in ganz Spanien auf. Im Jahr 2024 verzeichneten die Inseln erschreckende 3.949 Unfälle pro 100.000 Arbeitnehmer. Eine aktuelle Studie von Umivale und Proyecto Hombre wirft nun ein Schlaglicht auf einen besorgniserregenden Faktor, der diese Zahlen maßgeblich beeinflusst: der Drogenkonsum am Arbeitsplatz, insbesondere Marihuana.
Cannabis und Arbeitsunfälle: Ein gefährlicher Zusammenhang auf den Balearen
Die Untersuchung von Umivale und Proyecto Hombre räumt mit gängigen Fehlannahmen über den Cannabiskonsum auf und beleuchtet dessen direkten Einfluss auf die Arbeitssicherheit. Die Ergebnisse sind alarmierend: Bis zu 30 Prozent dieser Arbeitsunfälle stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis. Obwohl es keine exakten Zahlen für die Balearen gibt, bestätigen nationale und europäische Studien, dass zwischen 15 und 30 Prozent der Arbeitsunfälle auf den Balearen und darüber hinaus mit Alkohol- oder Substanzkonsum wie Cannabis in Verbindung gebracht werden können.
Besonders kritisch wird es, wenn Drogen kurz vor oder während der Arbeitszeit konsumiert werden. Die Studie zeigt klar auf, dass das Unfallrisiko in diesem Fall fast doppelt so hoch ist wie bei Personen, die keine Substanzen konsumieren. Der Konsum in der Freizeit hingegen erhöht dieses spezifische Arbeitsunfallrisiko nicht. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Präventionsmaßnahmen direkt am Arbeitsplatz zu verstärken und das Bewusstsein für die Gefahren des Konsums vor und während der Arbeitszeit zu schärfen.
Entlarvte Mythen: Cannabis ist kein harmloser Begleiter am Arbeitsplatz
Die Kampagne von Umivale und Proyecto Hombre widmet sich gezielt der Widerlegung weit verbreiteter Mythen über Cannabis, die eine gefährliche Fehleinschätzung der Arbeitssicherheit fördern.
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- Mythos 1: Cannabis ist eine natürliche Substanz und daher harmlos. Experten betonen, dass „natürlich“ nicht automatisch „sicher“ bedeutet. Cannabis verändert die Gehirnfunktion, was sich direkt auf Konzentration, Reflexe und Entscheidungsfindung auswirkt – allesamt essenzielle Fähigkeiten am Arbeitsplatz.
- Mythos 2: Cannabiskonsum ist weniger schädlich als Tabakrauchen. Diese Annahme ist ebenfalls falsch. Cannabis enthält eine höhere Konzentration an krebserregenden Stoffen. Zudem begünstigt die tiefere und länger anhaltende Inhalation beim Cannabiskonsum die Aufnahme toxischer Verbindungen in den Körper.
- Mythos 3: Cannabis hat keine Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Die Realität zeigt, dass Cannabis psychotische Schübe, schwere Depressionen und sogar Schizophrenie auslösen kann, manchmal bereits bei geringen Dosen oder nach sporadischem Gebrauch.
- Mythos 4: Autofahren unter Cannabiseinfluss ist unbedenklich. Dies ist einer der gefährlichsten Irrtümer. Cannabis verlangsamt die Reflexe, verzerrt die Wahrnehmung von Entfernungen und reduziert die Reaktionsfähigkeit. Diese Faktoren vervielfachen das Unfallrisiko im Straßenverkehr, insbesondere in Kombination mit Alkohol.
Prävention und Ausblick: Gemeinsame Anstrengungen für mehr Sicherheit auf Mallorca
Die Regierung der Balearen reagiert auf diese alarmierenden Zahlen mit verstärkten Präventionsmaßnahmen. Das Institut IBASSAL hat im Jahr 2024 über 2.000 Unternehmensbesuche durchgeführt und Medienkampagnen unter dem Motto „Sicherheit geht alle etwas an“ gestartet. Zusätzlich wurden im Winter die Inspektionen intensiviert und der Bausektor, eine der unfallträchtigsten Branchen auf Mallorca, gezielt mit Ressourcen zur Unfallreduzierung unterstützt.
Die Gewerkschaften, wie UGT und CCOO, fordern jedoch weitere Schritte. Sie betonen die Notwendigkeit, die Anzahl der Inspektoren zu erhöhen und die Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen, präventive Protokolle strikt einzuhalten. Nur durch konzertierte Anstrengungen aller Beteiligten – Regierung, Unternehmen und Arbeitnehmer – kann der Abwärtstrend bei den Arbeitsunfällen auf den Balearen umgekehrt und die Arbeitssicherheit auf Mallorca nachhaltig verbessert werden.

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