Die Balearen stehen am Rande eines beispiellosen Kollapses. Eine massive Welle illegaler Einwanderung trifft den Archipel mit voller Wucht und stellt die Behörden vor eine Zerreißprobe. Allein in den letzten 48 Stunden erreichten 266 Menschen in 13 Booten die Küsten, wie Daten der Nationalpolizei belegen. Am heutigen Dienstag erhöhte ein weiteres Boot die dramatische Bilanz. Die meisten der Ankommenden, überwiegend aus dem Maghreb, landen auf Cabrera, Formentera und Mallorca und bringen die lokalen Kapazitäten an ihre absolute Grenze. Angesichts fehlender Ressourcen und einer mangelhaften Reaktion der Zentralregierung sprechen lokale Kräfte von einem „totalen Chaos“.
Die Zahlen im Detail: Eine beispiellose Eskalation
Addiert man die jüngsten Ankünfte zu den bereits bis zum 3. August 2025 registrierten 3.600 Personen, so beläuft sich die Gesamtzahl der illegalen Einwanderer, die dieses Jahr die Balearen erreicht haben, auf erschütternde 3.866. Diese Zahl, bestätigt durch das Generalkommissariat für Ausländer und Grenzen, markiert einen alarmierenden Anstieg. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des Jahres 2024 waren es knapp 2.900 Ankünfte, im Jahr 2023 lediglich 840. Dies entspricht einer dramatischen Steigerung von über 33 % gegenüber 2024 und unfassbaren 360 % im Vergleich zu 2023 – eine Eskalation des Migrationsdrucks, die ihresgleichen sucht.
Die neue Route: Warum die Balearen zum Ziel werden
Diese Entwicklung kommt nicht überraschend. Die algerische Route zu den Balearen hat sich als direkte Alternative zur traditionellen Lampedusa-Route etabliert. Während die italienische Regierung unter Giorgia Meloni die Kontrollen durch eine engere Zusammenarbeit mit Libyen, Ägypten und Tunesien massiv verschärft hat, lenkt die Untätigkeit der spanischen Regierung die Migrationsströme direkt nach Spanien. Die Balearen sind so unfreiwillig zum neuen Epizentrum der illegalen Einwanderung in Europa geworden. Polizeiquellen bestätigen, dass die Boote hauptsächlich von den algerischen Küstenstädten Oran, Zeralda, Algier, Boumerdés, Dellys und Tipasa ablegen.
Wer sind die Ankommenden? Ein Wandel in der Demografie
Die Zusammensetzung der ankommenden Gruppen hat sich ebenfalls diversifiziert. Neben den algerischen Einwanderern, die mit über 2.700 Personen laut FRONTEX weiterhin die größte Gruppe darstellen, gibt es einen signifikanten Anstieg von Migranten aus Subsahara-Afrika, Syrern, Bangladeschern und insbesondere Somaliern. Über 1.000 Somalier wählten 2025 bereits diesen Weg. Traditionell nutzten sie die libysche Route nach Italien, doch die verstärkten Kontrollen im zentralen Mittelmeer haben auch ihre Ströme in Richtung der Balearen verlagert. Die Schleppermafia nutzt die mangelnden Kontrollen an den algerischen Küsten und die wahrgenommene Freizügigkeit Spaniens schamlos aus. Sogenannte „Pateras-Taxis“, schnelle Motorboote, die die Überfahrt von Algerien in nur sechs Stunden schaffen, haben ihre Frequenz drastisch erhöht, wobei sich über 50 % der Ankünfte auf Ibiza und Formentera konzentrieren.
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Behörden am Limit: Ein System vor dem Kollaps
Der Vergleich mit Lampedusa ist unausweichlich. Während Italien entschlossen handelt und Abkommen mit nordafrikanischen Staaten schließt, fehlt in Spanien eine klare Strategie zur Eindämmung der Krise. Das Fehlen von Rückführungsabkommen mit Algerien und der Mangel an essentiellen Ressourcen, wie dem lange versprochenen Überwachungssystem SIVE für Formentera, verschärfen die Lage täglich. Sollte sich das aktuelle Tempo fortsetzen, könnten die Balearen das Jahr mit einer Zahl von 12.000 bis 14.000 illegalen Einwanderern abschließen und damit alle bisherigen Rekorde bei weitem übertreffen.

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