Es ist eine jener Ideen, die so provokant wie wiederkehrend sind: Deutschland sollte Mallorca kaufen. Was vor 30 Jahren als „verrückter Vorschlag“ eines CSU-Politikers für amüsierte Schlagzeilen sorgte, wird nun vom politischen Nachwuchs der FDP in Südwestdeutschland neu aufgelegt. Doch diesmal fällt die Forderung in eine Zeit, in der das Tourismusmodell der beliebten Ferieninsel Risse zeigt und die wirtschaftliche Lage angespannt ist. Die Jungen Liberalen meinen es ernst und präsentieren ihre Vision nicht als Witz, sondern als knallharte strategische Notwendigkeit.
Die Vision: Ein deutsches Mittelmeer-Zentrum für Wirtschaft und Sicherheit
Die Jugendorganisation der FDP argumentiert pragmatisch und zukunftsorientiert. „Wir Julis sehen die Übernahme Mallorcas nicht als Fantasie, sondern als strategische Investition“, heißt es in einer Erklärung vom 12. August. Im Kern geht es darum, die enorme Wirtschaftskraft, die deutsche Touristen jedes Jahr auf die Insel bringen, direkt für den eigenen Staatshaushalt zu sichern. Allein 2024 besuchten über fünf Millionen Deutsche die Insel – ein gewaltiges ökonomisches Potenzial.
Doch der Plan geht weit über reine Tourismuseinnahmen hinaus. Die Julis skizzieren ein Bild von Mallorca als deutschem Drehkreuz im Mittelmeer. Dies würde „neue Möglichkeiten für Handel, Energie und Logistik“ schaffen und Deutschlands geopolitische Handlungsfreiheit in unsicheren Zeiten erhöhen. Auch die über 20.000 permanent auf der Insel lebenden Deutschen würden profitieren: „Wir schaffen Rechtssicherheit für die vielen dort lebenden Deutschen und bauen unnötige Bürokratie ab“, so die Organisation. Es sei eine „Investition in die Zukunft des Wohlstands, der Freiheit und der Selbstbestimmung“.
Déjà-vu: Eine politische Schnapsidee mit erstaunlicher Werbewirkung
Wer sich an die frühen 90er Jahre erinnert, wird schmunzeln. 1993 war es der CSU-Abgeordnete Dionys Jobst, der mit der Forderung, die Insel von Spanien zu pachten oder zu kaufen, einen medialen Sturm auslöste. Die Idee erreichte damals sogar den spanischen Königspalast und wurde weltweit aufgegriffen. Was als Witz begann, endete als eine der größten Werbekampagnen für die Insel – völlig kostenlos. Die Geschichte zeigt, dass die Vorstellung von „Mallorca als deutschem Bundesland“ tief in der kollektiven Fantasie verankert ist.
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Perfektes Timing? Der Vorschlag trifft auf eine Tourismus-Krise
Dass die Idee gerade jetzt wieder auftaucht, ist kein Zufall. Die Goldgräberstimmung auf der Baleareninsel ist gedämpft. Berichte über rückläufige deutsche Besucherzahlen im Frühsommer häufen sich. Das spanische Tourismusinstitut Turespaña spricht offen von einer erreichten „Grenze der Preissensibilität“. Nach Jahren drastischer Preiserhöhungen bei Flügen, Hotels und Mietwagen scheint für viele deutsche Familien eine Schmerzgrenze erreicht. In dieser fragilen Situation wirkt der deutsche Kaufvorschlag wie ein gezielter Nadelstich – und wirft die Frage auf, wie die Zukunft des Massentourismus auf der Insel aussehen wird.

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