Unwetter-Alarm auf Mallorca: Höchste Warnstufe wegen Starkregen und Stürmen ausgerufen

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Unwetter-Alarm auf Mallorca: Höchste Warnstufe wegen Starkregen und Stürmen ausgerufen
Foto: CAIBES

Die Balearen bereiten sich auf das erste schwere Unwetter der Saison vor. Für Mallorca und Menorca gilt ab sofort die Alarmstufe Orange (Schweregrad 1), während für Ibiza und Formentera die Warnstufe Gelb (Schweregrad 0) ausgerufen wurde. Grund sind heftige Regenfälle und schwere Stürme, die über die Inselgruppe ziehen. Es ist das erste Mal seit Beginn der Hochwassersaison am 15. August, dass eine derart hohe Warnstufe aktiviert werden musste.

Aktuelle Lage und Prognose der Wetterexperten

Nach einer Sitzung des Technischen Beratungsausschusses, an der Experten von AEMET, Notfalldiensten und Sicherheitskräften teilnahmen, wurde die Beibehaltung der Warnstufen beschlossen. Die staatliche Wetteragentur AEMET prognostiziert für die kommenden Stunden eine hohe Instabilität. Ein besonders kritischer Zeitraum wird zwischen 12:00 und 18:00 Uhr erwartet. Eine Kaltluftfront trifft auf warme Luftmassen, was zu extremen Wetterbedingungen führen kann.

Es wird mit Niederschlägen von bis zu 50 Litern pro Quadratmeter gerechnet, begleitet von starker elektrischer Aktivität und möglichem Hagel. Zudem können Windböen Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen. Die Stürme werden voraussichtlich zunächst den Kanal zwischen Ibiza und Mallorca treffen und dann über den Süden und Osten der Insel ziehen. Menorca wird die volle Wucht des Unwetters im Laufe des heutigen Vormittags und des morgigen Tages zu spüren bekommen.


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Behörden warnen vor Blitzschlaggefahr und rufen zur Besonnenheit auf

Pablo Gárriz, der Generaldirektor für Notfälle, äußerte sich besorgt: „Im Moment ist die elektrische Aktivität das Besorgniserregendste. Nach Wochen hoher Temperaturen sind die Böden ausgetrocknet, sodass ein Blitzschlag leicht einen Brand auslösen könnte, wie es gestern auf Ibiza der Fall war.“ Obwohl die Stürme heftig ausfallen, wird das direkte Überschwemmungsrisiko als geringer eingeschätzt, da die Unwetter voraussichtlich nicht länger als eine Stunde an einem Ort verweilen werden. Gárriz betonte zudem, dass die umfassenden Reinigungsarbeiten an den Sturzbächen in den letzten Monaten präventiv wirken und das Risiko von Überflutungen minimieren.

Dennoch appellierte er an die Eigenverantwortung der Bürger und empfahl dringend, die Selbstschutzempfehlungen zu befolgen, die über den Notruf 112 verbreitet werden.

Neue Kampagne für mehr Sicherheit: „Informationen retten Leben“

Passend zur aktuellen Wetterlage hat die Balearen-Regierung erstmals eine umfassende Sensibilisierungskampagne gestartet. Unter dem Motto „Informationen retten Leben, schützen Sie sich, informieren Sie sich“ werden wichtige Verhaltenstipps verbreitet, um unnötige Risiken zu vermeiden. Die zweite Vizepräsidentin, Antònia Maria Estarellas, erklärte: „Wir sind davon überzeugt, dass die beste Strategie darin besteht, die Bürger mit allen notwendigen Informationen zu versorgen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und die Kultur des Selbstschutzes zu fördern.“

Die Kampagne gibt klare Anweisungen für den Notfall:

  • Sichern Sie Ihr Zuhause, indem Sie Türen und Fenster schließen.
  • Halten Sie sich in oberen Stockwerken auf und meiden Sie Keller oder Garagen.
  • Halten Sie sich von Sturzbächen fern und parken Sie nicht in überflutungsgefährdeten Zonen.
  • Überqueren Sie niemals überflutete Gebiete, weder zu Fuß noch mit dem Auto.
  • Vermeiden Sie unnötige Autofahrten.
  • Sollte Ihr Auto im Wasser treiben, verlassen Sie es umgehend.

Im Ernstfall ist stets die Notrufnummer 112 zu wählen.

Präventive Maßnahmen zeigen Wirkung

Die aktuelle Kampagne ist Teil einer umfassenden Strategie zur Hochwasserprävention. Dazu gehört die Gründung von INUNCAIB, einer neuen Behörde für Hochwasserrisikomanagement, sowie die Reinigung von über 310 Kilometern Sturzbächen auf den gesamten Balearen. Diese Maßnahmen sollen die Inseln besser auf die zunehmende Gefahr von Extremwetterereignissen wie DANAs vorbereiten, die laut Gárriz „aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten“. Die Generaldirektion für Notfälle überwacht die Lage kontinuierlich und wird je nach Entwicklung der Situation erneut tagen.

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